Laut - bunt - süß: Das ist Indonesien!

Dienstag, 31. Januar 2012

Familien-Feeling

Uuunglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt ist der Januar schon vorbei. Unsere Patricia ist seit dem 23. Dezember bei uns und wird noch bis Mitte März bleiben. Sie schreibt hier ihre Bachelor-Arbeit im Fach Geographie über „Sacred Ecologie“ und ist fleißig am lesen, recherchieren und exzerpieren, wobei sie MEIN Notebook benutzt, so dass ich hier überhaupt nicht mehr zum Zuge komme und froh bin, wenn ich überhaupt einmal unsere E-Mails checken kann…

Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Wir freuen uns natürlich riesig, dass sie hier ist und genießen das Familien-Feeling:

Im Orchideen-Haus im Kebun Raya in Bogor
Von unseren gemeinsamen Unternehmungen in Kürze mehr. Bis bald..., wenn Patcy mich an mein Notebook lässt... :-)

Donnerstag, 12. Januar 2012

Weitere Impressionen vom Aufbruch in neue Dimensionen

Inzwischen rieselt hier kein Schnee mehr und die Weihnachtsdekorationen sind fast nahtlos dem für unsere Begriffe kitschig-rosa Schmuck für das Chinesische Neujahrsfest gewichen, das am 23. Januar seinem Höhepunkt entgegen steuert. Ich hoffe, ihr seid alle gut ins Neue Jahr gekommen und dass es viel Gutes, Interessantes und Schönes für jeden von uns bereithält.

Heiligabend mit echtem Mini-Tannenbaum!
Wir haben Weihnachten zusammen mit unserer Patcy hier in Bandung verbracht und sind am 28. Dezember mit ihr für eine Woche nach Bali geflogen, wieder in „unser“ geschätztes „Tauch Terminal Tulamben“ , wo wir im Mai schon unsere Silberhochzeit gefeiert hatten und auch mit Christian waren. Unserem Motto „Aufbruch in neue Dimensionen“ folgend haben wir den nächsten Tauchkurs „Advanced Adventurer“ absolviert  und sind inzwischen viel sicherer im Umgang mit der ganzen Tauchausrüstung sowie in der Unterwasserwelt geworden.

Jeder Tauchgang war ein Erlebnis! Es ist ja eine ganz andere Welt mit ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten und Spielregeln, in der man alles, was „oben“ ist, total vergisst und sich ganz auf das konzentriert, was einem dort unten vor die Tauchermaske kommt. Welch eine verschwenderische Farbenpracht! Welch ein Formenreichtum! Man hört nur seinen eigenen Atem und die aufsteigenden Luftblasen und kann sich mit den anderen nur über Zeichensprache verständigen. Am liebsten würde ich ständig laut rufen: „Schaut mal hier!“ oder „Wow, ist das … nicht wunderschön?!“ Aber während des Tauchgangs selbst kann man seine Gefühle den anderen zumindest nicht mündlich mitteilen und so könnte ich oft zerplatzen vor Freude. Meine Gedanken gehen unwillkürlich zum Schöpfer all dieser herrlichen Kreaturen und deshalb hat Tauchen für mich sehr viel mit Andacht und Anbetung zu tun.

Hier sind einige Bilder, die unser „guide“ mit einer Unterwasserkamera geschossen hat von einem unserer Tauchgänge zum Wrack der U.S.A.T. Liberty. Leider kommen die Farben darauf überhaupt nicht zum Ausdruck:


Gleich geht's lo-hoos!

Und rein in die wunderschöne Unterwasserwelt!
 
Nein, nicht das Sams ist hier unterwegs, sondern Patcy!

Oft waren wir von einem ganzen Schwarm dieser wunderschönen Fische umgeben!

Das Neue Jahr haben wir im wahrsten Sinne feucht fröhlich willkommen geheißen: Nach einem balinesischen Büffet mit balinesischem Tanz wurde die Sylvester-Party an der Pool-Bar fortgesetzt und es kam, wie es kommen musste: Um Punkt 12 sprang fast die ganze Gesellschaft in den Pool und lieferte sich eine ausgelassene Wasserschlacht.


Balinesische Tänzerinnen

Die Pool-Bar bei Tageslicht

So tobte hier das Leben kurz nach Mitternacht

In hohem Bogen ab ins Neue Jahr!

Prosit Neujahr!

Freitag, 23. Dezember 2011

Leise rieselt der Schnee

Wer meint, es gäbe in den Tropen keinen Schnee, der irrt! Natürlich keinen echten, aber es fällt direkt auf, wie sehr in der Weihnachtszeit auch hier Kältesymbole wie Schneeflocken, Schneemänner oder schneeberieselte Weihnachtsbäume eine Rolle spielen. Drückt sich darin der heimliche Wunsch nach kühleren Temperaturen aus? Oder wird hier nur einem Trend gefolgt, der in der westlichen Welt populär ist?

Im letzten Jahr fanden wir es noch eigenartig, bei 28°C im Schatten weihnachtliche Gefühle zu entwickeln, aber in diesem Jahr gelingt es uns schon besser. Hier ein paar weihnachtliche Impressionen aus Bandung und Jakarta:


Vor einem Restaurant in Bandung



Draußen Palmen und tropische 30° C - drinnen skandinavische Elchidylle mit Schlitten und Schnee
  
"Schnee"-bedecktes Pfefferkuchenhaus


Info-Stand im Plaza Indonesia in Jakarta


Diesen Weihnachtsbaum, der in meinem Fitness-Studio bei der Anmeldung steht, fand ich so witzig, weil der Weihnachtsbaum unter der Plastikhülle von künstlichem Schnee berieselt wird. Als ich ihn von allen Seiten fotografierte, stand plötzlich der berühmte Ade Rai, der Inhaber des Fitness-Centers und einer der World-Champions im Bodybuilding, hinter mir und fragte, ob er denn ein Foto von mir vor dem Weihnachtsbaum machen solle.

Natürlich war mein erster Gedanke, dass auch er mit auf das Foto müsse und so entstand dieser Schnappschuss, der jetzt sicherlich die bodybuildingbegeisterte Frauenwelt in Entzücken versetzt bzw. die Männerwelt vor Neid erblassen lässt:

Ade Rai ist einer der World-Champions im Bodybuilding
Okay, okay, please cool down! Es weihnachtet, hört ihr es nicht? Leise rieselt der Schnee…

Sonntag, 11. Dezember 2011

Alles Kaffee – oder was? Darf es Arabika oder lieber Robusta sein?

Kurz bevor wir im August zu unserem Heimaturlaub nach Deutschland abgeflogen sind, erhielten wir noch folgende Eilbestellung einer guten Freundin aus Hannover: „Nun habe ich noch eine große Bitte an Euch. Könnte ich bei Euch noch einmal diesen wunderbaren indonesischen Mokka Arabika Aroma Bandoeng bestellen, den Ihr uns letztes Mal mitgebracht hattet? Er ist vorzüglich und inzwischen mein Lieblingskaffee. Es wäre ganz toll!“

Dabei hatten wir bereits insgesamt 6 kg Kaffee im Gepäck und natürlich auch an unsere Freundin gedacht. Heute erfahrt Ihr, was es mit diesem Kaffee auf sich hat, mit dem wir so gerne unsere Freunde in Deutschland beglücken, von denen wir wissen, dass sie Kaffeeliebhaber sind.

"Paberik Kopi" in der Jalan Banceuy No. 51
Dieser Kaffee ist wirklich ganz und gar einmalig. Allein schon der Besuch in der Kaffeerösterei in der Jalan Banceuy, mitten in Bandungs Innenstadt, ist wie das Eintauchen in eine vergangene Welt. Es scheint, als sei nicht viel verändert worden, seitdem die Holländer in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts diese Kaffeefabrik gründeten.

Direkt hinter dem kleinen Verkaufsraum wird der Kaffee noch auf alten Kaufmannswaagen von Hand abgewogen. Gern wird dem Besucher auch ein Rundgang durch die hinteren Hallen gestattet, vom Chef höchstpersönlich begleitet. Stolz zeigt er auf die alten deutschen (!) Röstöfen aus dem Jahre 1936, die alle von Hand betrieben werden.

Im Innenhof wird der Kaffee, der aus allen Teilen Indonesiens stammt, einige Stunden an der Sonne getrocknet, um dann in Säcke gefüllt und meterhoch gelagert zu werden. Die Robusta-Bohnen trocknen fünf, die Arabika-Bohnen acht Jahre, bevor sie geröstet werden. Während dieser Zeit sinkt der Säuregehalt der Bohnen auf natürliche Weise und ergibt so einen geschmacksintensiveren und gesünderen Kaffee, erklärt der Inhaber. Außerdem sei Arabika-Kaffee für Menschen mit Bluthochdruck besser und Robusta-Kaffee für Menschen mit niedrigem Blutdruck. Hier werden keine künstlichen Geschmacksverstärker, Pestizide oder Vanille-Essenzen eingesetzt. Als gläubigem Christen sei ihm die Gesundheit seiner Kunden wichtiger als die Menge an Kaffee, die er verkaufe, meint er und das nimmt man ihm auch sofort ab.

So viel Idealismus und handwerkliches Können sind beeindruckend im Zeitalter, wo Gewinnmargen den Produktionsprozess bestimmen. Hoffentlich bleibt dieses Geschäft uns Kaffeeliebhabern noch lange erhalten, denn der Inhaber ist nicht mehr der Jüngste und man munkelt, dass keines seiner Kinder in die Fußtapfen des Vaters treten möchte.

Also, wer immer uns im nächsten Jahr besuchen kommt, jetzt wisst Ihr schon, welchen Kaffee Ihr zum Frühstück – und auch sonst zwischendurch – serviert bekommt und wohin ich Euch an einem Vormittag entführe! Ihr dürft wählen: Darf es Arabika oder lieber Robusta sein?


Der Kaffee wird per Hand abgewogen

Robusta (links) lagert 5 Jahre, Arabika 8 Jahre!


Im Innenhof wird der neu angelieferte Kaffee einige Stunden an der Sonne getrocknet


Im Lagerraum stapeln sich die Kaffeesäcke meterhoch!

Dieser Kaffeeröstofen (deutsches Fabrikat) stammt aus dem Jahr 1936!


Der Inhaber erklärt, dass der Ofen mit "rubber wood" beheizt wird


So sieht die Verkaufspackung aus - Aufdruck in holländischer und indonesischer Sprache


Donnerstag, 24. November 2011

Das Wandern ist – nicht nur – des Müllers Lust…

… sondern auch einer Reihe hier lebender „expats“ (Kurzform von expatriates) und einiger weniger Indonesier. Hauptsächlich sind es Frauen, die sich jeden Donnerstag um 8.30 Uhr an einem bestimmten Punkt treffen und von dort mit den Autos an einen außerhalb von Bandung gelegenen Startpunkt fahren, von wo es dann ca. zwei bis drei Stunden in die Natur geht.

Die Stadt Bandung an sich liegt ja schon mit 750 m über dem Meeresspiegel sehr hoch. Sie ist ringsum von Bergen umgeben, wovon der höchste der 2.084 Meter hohe Vulkan Tangkuban Perahu ist. Leider ist Bandung oft von einer Dunstglocke umgeben, sodass man selten eine wirklich schöne Weitsicht hat. Trotzdem bieten sich in dieser zerklüfteten Berglandschaft herrliche Wandertouren, wovon die folgenden Bilder einen kleinen Eindruck vermitteln sollen nach dem Motto „a picture tells you more than a thousand words“:

Manchmal sind wir nur wenige...

...manchmal viele.

25 Personen waren wir hier (12 Nationalitäten)


Auf unseren Wanderungen geht es im wahrsten Sinne über Stock (hier eine Brücke aus Bambusstangen) ...

...und Stein,

an terrassierten Reisfeldern vorbei,



... durch Teeplantagen hindurch, wo die Teepflückerinnen gerade Pause machen,

...über schöne Höhenwege (im Dunst unten liegt Bandung),
 
...an Flussläufen entlang, wo Frauen täglich (!) mit der Hand ihre Wäsche waschen,

...durch Kampungs hindurch und an Moscheen vorbei,

...bis hin zu abseits gelegenen Wasserfällen.


Ach, und nicht zu vergessen: "Denada", unsere alte, treue "Wanderhündin", ist immer mit dabei!
Hier kam uns eine Schulklasse entgegen.



Wir wandern nicht nur gemeinsam, sondern feiern auch die Geburtstage zusammen!
  
Jeder bringt etwas zu essen mit (bring & share). Na, läuft euch da nicht das Wasser im Munde zusammen?
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht nur Appetit auf's Essen gemacht, sondern vor allem auf die wunderschönen Ausflüge rund um Bandung herum. If you want, come and join us!

Montag, 31. Oktober 2011

Was einem so vor die Kamera kommt...

Oh, heute ist der 31. Oktober und ich habe den ganzen Monat noch nichts gepostet… Jetzt wird's aber Zeit!

Ich bin schon gefragt worden, wie es uns geht, ob alles okay ist, da ich so selten von mir hören lasse hier auf meinem Blog. Don’t worry, uns geht’s gut! Matthias hat beruflich sehr viel „um die Ohren“ und bei mir laufen inzwischen so viele Freizeitaktivitäten, dass ich tagsüber viel unterwegs bin und abends dann platt auf dem Sofa liege… Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber die richtige Motivation, mich an den PC zu setzen, ist mir in der letzten Zeit abhanden gekommen. Es gibt so viele andere schöne und interessante Dinge, das reale Leben an sich, das viel faszinierender ist, als mich stundenlang in den virtuellen Weiten des Internets aufzuhalten.


Schaut selbst! Dieses Chamäleon habe ich am Samstagmorgen in einem abgestorbenen Busch vor unserem Haus entdeckt. Es saß eine ganze Weile dort, machte gar keine Anstalten, davon zu springen und schaute mir dabei zu, wie ich mich erst ganz langsam und vorsichtig heran pirschte und dann eine ganze Fotosession von ihm machte:


Hier ist es noch braun


Hier auch noch


Und jetzt tut es mir doch glatt den Gefallen, grün zu werden!
  
Andere werden rot, nur Chamäleons nicht 

Oder schaut Euch diesen Hund an. Habt Ihr so etwas schon gesehen? Also ich nicht, aber in Indonesien kommt man aus dem Wundern nicht heraus:

Zugegeben: Er war gut im Futter und brauchte Bewegung...

...und da man "Gassi gehen" mit Hunden hier nicht kennt, verfiel Frauchen auf diese Idee mit dem Laufband

Oder diese Kinder, die mit einem lebenden Skorpion auf der Hand spielen:



Auch nicht schlecht, diese handtellergroße Spinne am Wegesrand. Spinnen präsentieren sich hier oft vierbeinig, aber das ist wohl nur die Lauerstellung:



Das bringt mich auf die Idee, in meinem nächsten Blog die schönsten Eindrücke von unseren Wandertouren zusammen zu stellen. Also dann: Bis bald!

Sonntag, 25. September 2011

One – two – three: JAZZ for free

Etwas, das wir uns nicht entgehen lassen, sind die vom Goethe-Institut organisierten Jazz-Abende. Sie finden in unregelmäßigen Abständen, aber mehrmals im Jahr statt. Bisher waren es immer deutsche Bands oder Combos, die die Zuschauer zum Swingen bringen. Am letzten Mittwoch aber feierte die indonesische Big Band „Salamander“ ihr fünfjähriges Bestehen und hatte zu diesem Anlass den deutschen Komponisten und Dirigenten Prof. Dieter Mack als Gastdirigenten eingeladen.
Zu unserer Verwunderung sprach er fließend Indonesisch. Wie er Matthias hinterher sagte, hatte er einen mehrjährigen Lehrauftrag an einer Universität in Indonesien, lehrt inzwischen aber wieder in Lübeck.
Hier eine Kostprobe zum Mitswingen oder -singen: You're Nobody Till Somebody Loves You

Ein Highlight eines wunderschönen Jazz Abends am 21. September 2011 im Bumi Sangkuriang in Bandung (Indonesien) mit der Salamander Big Band unter der Leitung von Prof. Dieter Mack. Text und Musik von Russ Morgan, Larry Stock und James Cavanaugh. (Veröffentlichung mit Genehmigung des Orchesterdirektors.)