Laut - bunt - süß: Das ist Indonesien!

Sonntag, 5. September 2010

Erste Eindrücke

Nun bin ich schon fast zwei Wochen hier und kann es immer noch nicht richtig fassen, dass es KEIN Urlaub ist, den ich hier verbringe. Es ist wirklich und wahrhaftig mein neues Lebensumfeld in den kommenden drei Jahren!

Unser Haus, in dem wir zur Miete wohnen, ganz am nördlichen Stadtrand Bandungs in Hanglage gelegen, ist wunderschön. Der freie, unverbaute Ausblick, den wir in ein grünes Tal und auf gegenüber liegende Hügel genießen, begeistert uns immer wieder.

Zu unserem Haushalt gehören drei Angestellte: Eine Haushälterin (Ibu Yayah), ein Fahrer und ein Nachtwächter. Zuerst konnte ich mir ein ungezwungenes Leben mit Hausangestellten überhaupt nicht vorstellen und - zugegeben - es fällt mir immer noch nicht leicht, mich aus allen Haushaltstätigkeiten heraus zu halten und unserer Ibu Yayah alles zu überlassen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Sie ist eine Seele von Mensch und versucht, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Es ist hier einfach üblich, Hausangestellte zu haben. Wir tragen dadurch dazu bei, neue Arbeitsplätze zu schaffen, die hier dringend benötigt werden. Da diese Gesellschaft - wie in ganz Südost-Asien überhaupt - streng hierarchisch aufgebaut ist, übernehmen wir als Arbeitgeber zugleich Verantwortung nicht nur für die Hausangestellten selbst, sondern auch für deren Familien.

Dann ist da unser "Nachtwächter", den man hier unbedingt haben sollte, wie man uns mehrfach versicherte. Ein netter, junger Mann, der aber so gar nicht seiner Berufsbezeichnung Ehre macht: Wir haben ihn mehrfach tief schlafend angetroffen...

Seit dem 1. September haben wir zudem noch einen Fahrer eingestellt. Es musste sein! Man kann sich den Verkehr hier nicht vorstellen. Der absolute Waaahnsinn! Der Ausdruck "Autoscooter-Fahren" - nur ohne Zusammenstoß - trifft es am besten. Hier scheinen keine Regeln zu gelten. Das Verwunderliche ist, trotz des absoluten Chaos' auf den Straßen funktioniert der Verkehr - wenn man nicht grad in einem der zahlreichen Staus steht. Jeder fährt dort hin, wo sich eine Lücke auftut. Unzählige Motorräder quetschen sich an den Kreuzungen zwischen den wartenden Autoschlangen hindurch oder überholen im fließenden Verkehr von links und rechts. Sobald sich eine Möglichkeit bietet, wird beim Überholen auch gern die Gegenfahrbahn in Anspruch genommen, bis dann in allerletzter Sekunde doch noch eingelenkt und der Zusammenstoß vermieden wird.

Als wir am 26. August unser Auto abholten - einen Toyota Rush, Typ Edeljeep, den es nicht in Europa zu kaufen gibt - überlegten wir noch, ob wir wirklich einen Fahrer brauchen. Schließlich fahre ich gern Auto und den Linksverkehr kenne ich schon von England und Thailand, wo er mir überhaupt keine Schwierigkeiten bereitete. Aber hier war ich nach wenigen Kilometern fast einem Nervenzusammenbruch nahe! Man bedenke, dass bei einem Zusammenstoß mit einem Moped immer der Autofahrer Schuld hat. Außerdem sitzt auf einem Moped selten nur eine Person, oft eine ganze Familie einschließlich Baby - und wenn's geht, der Hund auch noch.

2 Kommentare:

  1. Huihuihui! Und ich muss erstmal mit dem Rechtsfahren klarkommen, nachdem ich in London im Urlaub war :D
    Ich wünsche euch noch eine tolle Zeit und freue mich auf weitere Blogs!
    Gruß, ARik

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  2. Das hört sich nach spannenden Autofahrten an :)
    Ich warte mit Begeisterung auf deine Blogs!!!

    So ein Neustart im Ausland wäre genau das Richtige für meinen Nils ... ich bewundere deinen Mut!

    Liebe Grüße Naemi

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