Laut - bunt - süß: Das ist Indonesien!

Montag, 6. September 2010

Erste Erkundungen

Wenige Tage nach meinem Eintreffen hier in Bandung wurde auch unsere Patcy hier "eingeflogen". Große Wiedersehensfreude und endlich wieder Familienfeeling! Sie verbringt einen Teil ihrer Semesterferien bis Ende September bei uns und hat sich entsprechend mit Arbeitsmaterial eingedeckt, um auch hier etwas "für die Uni zu tun". Christian wird leider erst im nächsten Jahr kommen können, sonst wären wir komplett!

So haben wir zu dritt angefangen, die nähere Umgebung zu erkunden. Los ging es mit Spaziergängen in unserer Wohngegend. Wie man auf dem Foto ja sieht, ist die Gegend sehr hügelig, man geht also meistens entweder rauf oder runter. In wenigen Schritten hat man die bebaute Gegend verlassen und befindet sich in der schönsten üppig grünen Natur: Bananenstauden, Palmen, Mimosen, Bougainvillea und viele andere tropische Gewächse säumen den Straßenrand. In Serpentinen schlängelt sich der Schotterweg durch Reisfelder, die in Terrassen angelegt sind, zur nächsten Siedlung bergauf. Fast alle, die uns entgegen kommen, lächeln uns freundlich an. Wie aufmerksam und wohlwollend man hier als Ausländer zur Kenntnis genommen wird!

Zu bestimmten Zeiten, stimmen die Muezzine ihren für unsere Ohren gewöhnungsbedürftigen "Gesang" an, mit Lautsprechern verstärkt! Da es mehrere Moscheen in unserer Nachbarschaft gibt, vermischen sich die Gesänge miteinander und kommen als nervendes Tonkonglomerat bei uns an. Besonders erfreulich ist das, wenn die ersten Muezzine frühmorgens um 4:30 Uhr anfangen, ihren Dienst zu verrichten, wenn man gern noch eine Mütze voll Schlaf nehmen möchte... Es ist aber erstaunlich, wie schnell man sich an diese fremdartigen Klänge gewöhnt!

Seitdem wir unser Auto haben, werden die Erkundungskreise immer größer. Zunächst bin ich noch gefahren, auch in die Stadt hinein, aber wie schon beschrieben, es ist mir einfach zu riskant.

Die ersten Eindrücke von Bandung sind natürlich geprägt von den elenden Staus, in denen man viel Zeit verbringt und an den Kreuzungen von Straßenkindern, Krüppeln, Musikanten und Verkäufern angebettelt wird. Die Holländer haben ihre Spuren deutlich hinterlassen durch herrliche Gebäude in kolonialer Bauweise (Art Deco-Stil) sowie wunderschöne Alleen. Man gewinnt jedoch den Eindruck, dass diese schöne Bausubstanz nicht mehr in dem Maße gepflegt und unterhalten wird, wie es die Holländer bis 1949 taten, dem Jahr, in dem die Holländer Indonesien endgültig verließen.

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