Laut - bunt - süß: Das ist Indonesien!

Sonntag, 10. Oktober 2010

Zwei Stunden Deutschland in Jakarta

Hier in Bandung gibt es im normalen Stadtleben so gut wie keine westlichen Touristen. Oft bin ich im größten Einkaufsgetümmel unterwegs und sehe - wenn es hoch kommt - pro Tag ein "westliches" Gesicht, also zumindest kein asiatisch geprägtes. Wobei die Indonesier selbst gar nicht sooo asiatisch aussehen. Ich finde sie sehr hübsch, viele Frauen sind ausgesprochene exotische Schönheiten! Bei den Männern ist das eher die Ausnahme... Die Indonesier sind im Allgemeinen sehr freundlich, zurückhaltend und sanftmütig.

Es gelingt mir auch mehr und mehr, mich zu verständigen. Meine Sprachkenntnisse wachsen langsam, aber ständig. Verhungern müsste ich nicht mehr, aber viele Worte verwechsele ich noch, weil sie ähnlich klingen und ich sie mit nichts assoziieren kann. Grammatisch gesehen ist Bahasa Indonesia nicht schwer, die Verben werden nicht konjugiert, man spricht sozusagen auf Infinitivniveau, es gibt keine Tempi, keine Artikel. Dafür aber umso mehr Prä- und Suffixe, die die Kommunikation kompliziert machen.

Aber vor einer Woche konnten wir in der deutschen Sprache förmlich baden! Wir waren aus Anlass der Feier zur zwanzigjährigen Wiedervereinigung Deutschlands zum Empfang beim Deutschen Botschafter eingeladen. Der Empfang war riesig und fand im "Grand Ball Room" des Hotel Kempinski mitten in Jakarta statt. Es waren bestimmt zwischen 500 und 700 Personen anwesend, man konnte es schlecht abschätzen, da die ganze Feier im Stehen stattfand. Unter den Eingeladenen befanden sich auch viele Indonesier, die aber alle einen Bezug zu Deutschland hatten und recht gut deutsch sprachen. Wenn man sich - wie ich - oft wie ein "extra terrestrian" hier vorkommt, tut es einfach sehr gut, sich mal wieder fast wie "zu Hause" zu fühlen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch typisch deutsches Essen, das sich nicht nur auf fingerfood beschränkte. Neben den Grußworten des Deutschen Botschafters Norbert Baas, kam auch noch der ehemalige Staatspräsident der Republik Indonesien, Jusuf Habibie, zu Wort, der einen Teil seiner Rede sogar auf Deutsch (!) hielt, da er einige Jahre in Deutschland (Aachen) studiert hatte.
Blick auf die "Big Fountain" in der Jalan Thamrin, Jakarta

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