Laut - bunt - süß: Das ist Indonesien!

Sonntag, 29. April 2012

Zu Gast bei Jusuf Habibie

Ein ganz besonderer Tag war Mittwoch, der 25. April 2012. Wer hat schon die Gelegenheit, den ehemaligen Staatspräsidenten Indonesiens persönlich kennen zu lernen? Als Mitglied der BRÜCKE bot sich mir diese einmalige Chance, die ich mir nicht entgehen ließ.

Herr Habibie begrüßt uns in der Eingangshalle
Zusammen mit etwa 50 anderen BRÜCKE-Mitgliedern lernte ich diesen außergewöhnlichen Mann in seinem Haus in Jakarta kennen. In fließendem Deutsch begrüßte er uns in der Eingangshalle seiner Residenz und erklärte uns zunächst die besonderen und wunderschönen Wanddekorationen, die bei näherem Hinsehen die kulturellen Einzigartigkeiten der jeweiligen ethnischen Gruppen auf diesem riesigen Archipel darstellen.








Eine wunderschöne Bibliothek!
In seiner wunderschönen, großen und ihres gleichen suchenden Bibliothek nahm er sich insgesamt ca. drei Stunden Zeit für unsere Gruppe und zeigte uns zunächst eine Präsentation mit dem Titel „Habibie und Ainun“, die die offiziellen, mehr aber noch privaten Stationen seines Lebens mit seiner über alles geliebten, vor zwei Jahren verstorbenen Ehefrau zeigte. Mit seinen 76 Jahren strahlt er eine Vitalität und Wachheit aus, die ihn viel jünger erscheinen lassen. Ein Mann mit Charme und Charisma!


Zur Erläuterung hier ein kleiner Einschub aus Wikipedia (Einschübe in Klammern von mir): „Bacharuddin Jusuf Habibie (* 25. Juni 1936 in Pare-Pare auf Sulawesi, Indonesien) ging 1954 mit einem Stipendium nach Deutschland und studierte an der RWTH Aachen Luft- und Raumfahrttechnik mit Abschluss als Diplom-Ingenieur (1960); er promovierte an gleicher Stelle 1965 mit der Auszeichnung „summa cum laude“. Im Anschluss an seine Hochschultätigkeit wechselte er zu Messerschmitt-Bölkow-Blohm und stieg dort bis zum Vizegeneraldirektor auf.

Nach seiner 1974 erfolgten Rückkehr nach Indonesien wurde er 1978 von Suharto (mit dem er schon als Jugendlicher bekannt war) zum Staatsminister für Forschung und Technologie ernannt und war in dieser Funktion dessen Stellvertreter. Am 10. März 1998 wurde er Vizepräsident und nach Suhartos Rücktritt am 21. Mai 1998 dritter Präsident von Indonesien seit der Unabhängigkeit.

Habibie, zwischenzeitlich am 4. Februar 1988 zum Ehrenbürger der RWTH Aachen ernannt, hatte im Volk und in der Armee nur wenig Rückhalt. Seine Reformen – unter anderem ließ er freie Gewerkschaften und freie Wahlen zu – steigerten seine Popularität nicht. So verzichtete er freiwillig 1999 auf eine erneute Kandidatur."

Auf die Frage, wie er denn als Wissenschaftler zur Politik gekommen sei, antwortete er verschmitzt, dass die Politik zu ihm gekommen sei und dass er froh sei, diese überlebt zu haben. Sein großes Anliegen sei es von jeher gewesen, Flugzeuge zu bauen.

Ein beeindruckender Nachmittag bei einem beeindruckenden Mann!


Herr Habibie unterzeichnet sein Buch mit persönlicher Widmung

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