So ergab sich ganz von selbst eine gute Mischung aus Aktivität und „Seele-Beine-baumeln-lassen“. Wo wir gerade bei diesem Stichwort sind, darf nicht unerwähnt bleiben, dass es Heike doch glatt geschafft hat, Lutz‘ ziemlich neue Digital-Kamera beim Fußbad im heißen Schwefelwasser des Kawah Domas im Wasserbecken zu versenken. Durch einen glücklichen Umstand ist die Kamera wenig später wiedergefunden worden und – oh Wunder – alle Bilder auf dem Chip sind unversehrt geblieben und sogar der Akku ging noch, wie sich hinterher heraus stellte! Klar ist das ärgerlich, aber diese Begebenheit war einfach zu skuril und löst bei uns Vieren Lachsalven aus, sooft wir daran zurückdenken!
Der oben erwähnte Besuch des „Kawah Domas“ gehört zum ganz normalen Programm, dem sich jeder Bandung-Besucher unterziehen muss, sonst hat er wirklich etwas verpasst. Ich habe schon mehrfach darüber berichtet (siehe meine Posts vom 07.09.2010 und 26.06.2011) und so konzentriere ich mich im Folgenden auf unsere gemeinsame Reise nach Yogyakarta, wo Matthias und ich bis jetzt auch noch nicht waren.
Yogyakarta ist der kulturelle Mittelpunkt und das wichtigste Touristenziel Javas – dank Sultanspalast (Kraton), Ramayana-Shows, Kunsthandwerk, Prambanan und Borobodur – also auch ein absolutes „Muss“, wenn man schon auf Java ist.
7 Stunden Zugfahrt von Bandung nach Yogyakarta |
Aus dem Zug fotografiert - Wunderschöne Reisterrassen auf Java |
Für drei Tage haben wir schon im Voraus einen Fahrer mit Auto „gemietet“, der uns 12 Stunden am Tag zur Verfügung steht. Gleich am nächsten Tag starten wir schon um 5:00 Uhr morgens nach Borobodur (40 km nordwestlich von Yogya). Die Fahrzeit beträgt eine knappe Stunde und zum Sonnenaufgang sind wir dort. Da wir unter der Woche dort sind, gibt es kaum Touristen, was wir sehr genießen!
Noch während wir diesen Lageplan studieren wird Borobodur, eine der größten buddhistischen Tempelanlagen der Welt, von einem Nebelschleier überlagert. Doch plötzlich lichtet er sich und die kolossale 9-stöckige Stufenpyramide taucht vor uns wie aus dem Nichts auf.
Der Borobudur Tempel spiegelt als Ganzes die geistige Entwicklung des Menschen wieder. Auf den unteren Ebenen hat der Mensch mit dem Alltag und den sinnlichen Empfindungen zu kämpfen. Davon zeugen die zahlreichen Wandreliefs am Tempel. Die mittleren Ebenen sind die höheren Gedanken, der Kunst und den Formen gewidmet. Und schließlich die oberen Ebenen der Erleuchtung, der geistigen Erkenntnis.
Wenige Minuten vorher war noch alles in Nebel gehüllt |
Ohne Sarong darf man den Tempel nicht betreten Auf geht's, die Stufen hinauf! |
Oben angekommen |
Herrliche Aussicht |
Schon sehr beeindruckend! |
Ein zweites Highlight dieser Region ist der hinduistische Tempelbezirk Prambanan (17 km östlich von Yogya). Die drei Haupttempel symbolisieren die hinduistische Dreifaltigkeit: Candi Brahma, Candi Visnu und Candi Shiva, wovon Shiva als der höchste Gott anerkannt wurde und deshalb auch sein Tempel der größte ist. In seinem Inneren steht eine steinerne Statue von Shiva in vierarmiger menschlicher Gestalt.
Die hinduistische Tempelanlage Prambanan |
Im Inneren des Shiva-Tempels |
Die berühmte Ramayana-Show in Prambanan |
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? |
Natürlich haben wir auch den Kraton (Sultanspalast) besucht, der sich direkt im Zentrum von Yogyakarta befindet. Noch heute residiert der Sultan mit seiner Familie darin.
Gamelan-Orchester im Sultanspalast |
Früh übt sich, was einmal ein guter Gamelan-Spieler werden will! |
Wayang Golek - ein javanisches Puppenspiel |
Wayang Golek - hinter den Kulissen |
Gewohnt haben wir im Hyatt Regency, dessen wunderschöne Garten- und Poollandschaft unserem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung sehr entgegen kam, jedenfalls waren wir dort oft anzutreffen. :-)
Per Flugzeug ging es schließlich zurück nach Bandung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen