Vordergründig zumindest, denn aus der "Jakarta Post" erfährt man, dass aufgrund massiver Bombendrohungen immerhin 20.000 Polizisten abgeordnet wurden, die Ostergottesdienste der Christen zu schützen. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Christen, die dieses Fest aufgrund ihres Glaubens begehen, um ihr Leben fürchten müssen, ist der Mangel der oben genannten österlichen Symbole getrost vernachlässigbar.
Immerhin hat die Polizei bzw. die Antiterrorism Agency 20 Verdächtige festgenommen sowie eine 150 kg schwere Zeitbombe noch rechtzeitig entschärfen können, die dazu bestimmt war, während des Karfreitagsgottesdienstes der "Christ Cathedral Church" zu explodieren und betende Christen in den Tod zu reißen. Es sieht schon unheimlich aus, wenn neben christlichen Kirchen gepanzerte Fahrzeuge stehen und Polizisten in Bereitschaft sind. All dies und noch einiges mehr stößt uns bitter auf, erfüllt uns mit Sorge und Unverständnis zugleich. Dabei fürchten wir nicht etwa um unser eigenes Leben und Angst haben wir auch keine.
In unserer Vorbereitungszeit auf Indonesien wurde uns in Bad Honnef geraten, einen Tapetenwechsel vorzunehmen, wenn man in ein Stimmungstief gerät. Deshalb haben wir das Angebot eines befreundeten Ehepaares ohne zu zögern angenommen, über Ostern in ihrem Haus in Jakarta wohnen zu können, während sie selbst nach Deutschland geflogen sind.
Am Ostersamstag waren wir zum ersten Mal in der internationalen adventistischen Gemeinde in Jakarta und haben dort einen sehr anrührenden Gottesdienst zu Ehren von "Kartini" miterlebt. In ganz Indonesien wurde "Kartini-Day"gefeiert. Raden Adjeng Kartini (1879-1904) war eine sehr bemerkenswerte Frau, die auf dem Gebiet der Mädchenbildung und Emanzipation in Indonesien wertvolle Pionierarbeit geleistet hat.
Dies ist der Wegweiser durch das große STA-Gebäude |
Wir haben einen sehr guten Platz genau in der Mitte, wie man sieht |
Eine Sehenswürdigkeit ist der alte Hafen "Sunda Kelapa" in Jakarta, den wir besuchten. In diesem Hafen findet man laut Wikipedia die weltweit größte noch existente Flotte von Lastensegelschiffen, die die gesamte südostasiatische Inselwelt mit Waren bereist. Teilweise sehen diese Schiffe schon so alt und heruntergekommen aus, dass man meint, man befände sich auf einem Schiffsfriedhof. Deshalb trauten wir unseren Augen nicht, aber sie wurden alle noch gelöscht und wieder beladen, wie bei uns vor 100 Jahren...
Alte Seefahrerromantik... |
Was man so alte Kähne nennt... |
Überhaupt existieren in Indonesien modernste Technik und mittelalterliche Praktiken harmonisch nebeneinander. Es ist so widersprüchlich, dieses Land!
Es war unvorstellbar heiß in Jakarta und so haben wir den Pool im Haus unserer Freunde ausgiebig genutzt und genossen! Überhaupt sind wir nur zwischen klimatisiertem Schlafzimmer und ventilierter Terrasse hin und her gependelt, da die Hitze kaum auszuhalten war.
Am Ostermontag sind wir mit neuen Eindrücken und gut erholt in unser geliebtes Cipaku (so heißt der Ortsteil und so nennen wir auch "unser" Haus) hier in Bandung zurückgekehrt.
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