Bei unserem ersten Besuch des Gottesdienstes der Universität lernten wir schon gleich eine amerikanische Familie mit vier Kindern kennen, die zeitgleich mit mir hier angekommen ist. Das ergibt natürlich sofort eine Menge an Gemeinsamkeiten und so stehen wir seitdem in sehr nettem Austausch miteinander. Bryan hat die herausfordernde Aufgabe, nicht nur an der adventistischen Universität in Bandung, sondern in ganz Indonesien das gegenseitige Verständnis von Muslimen und Christen zu fördern und Penny meistert die nicht minder herausfordernde Aufgabe, ihre vier Kinder selbst zu unterrichten, was mir einiges an Bewunderung abringt.
Auf meinen Erkundungstrips durch Bandung kam ich mir lange Zeit vor, als sei ich die einzige "Hellhäutige" weit und breit. Selten sieht man hier Touristen - ganz im Gegensatz zu Bali. So freundlich einem die Indonesier auch begegnen, die meisten sprechen gar kein oder nur rudimentäres Englisch und so sehnt man sich nach "seinesgleichen". Den entscheidenden Durchbruch brachte dann die Begegnung mit Carol!
Es gibt in Bandung einen Supermarkt (Toko Setiabudi), den wohl alle expats (Abkürzung für expatriate, also ständig im Ausland lebende Personen) kennen und dort auch einkaufen, weil es da die größte Auswahl an importierten Nahrungsmitteln sowie das frischeste und qualitativ beste Fleisch, Obst und Gemüse gibt. Trifft man dort also auf ein hellhäutiges Exemplar menschlicher Spezies, so lächelt man sich im Vorübergehen zumindest an oder grüßt sich mit einem netten "Hello!". Carol jedoch steuerte gleich direkt auf mich zu und schon hatten wir innerhalb von fünf Minuten alle wichtigen Informationen ausgetauscht: Sie ist Neuseeländerin, lebt mit ihrem Mann schon seit zwölf Jahren in Indonesien, kennt Land und Leute und vor allem die bergige Umgebung Bandungs wie aus ihrer Westentasche, da sie seit fast genau so langer Zeit eine Wandergruppe leitet. Sie lud mich gleich ein, am nächsten Donnerstag mit von der Partie zu sein. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, da ich sehr gerne wandere!
Bei dem zweieinhalbstündigen Marsch durch wunderschöne Natur, an dem insgesamt neun Frauen unterschiedlicher Nationalitäten teilnahmen, konnte ich meine Kontakte gleich weiter knüpfen. Nicht nur mein Englisch, das hier mächtig aufpoliert wird, auch mein Französisch konnte ich endlich wieder zum Einsatz bringen.
Reisterrassen |
Nun sind wir im "Verteiler" drin und freuen uns schon auf das nächste Treffen im November.
So schön sieht die Bananenblüte aus |
Und hier wachsen die Früchte heran |
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